Im Jahr 2011 unternahmen Christoph und Annika eine Reise nach Südindien. Im Rahmen der Vorbereitung ihrer Reise waren sie auf Antoni und seine Organisation „DEET“ aufmerksam geworden, der ein kleines Kinderheim v.a. für Kinder aus Dalit-Familien in der der Nähe von Tamil Nadu / Madurai betrieb. Das Projekt war zwar auf der Spendenplattform „betterplace.org“ gelistet, erhielt jedoch, bis auf eine kleine Organisation in den Niederlanden, keinerlei Unterstützung aus dem Ausland. Annikas vorsichtige Anfrage zu einem möglichen Besuch wurde mit einer unmittelbaren Einladung zum Besuch des Projektes beantwortet:
Der Empfang war überschwänglich, unendlich herzlich und rührend: Obwohl Antoni und seine Frau Prema Annika und Christoph bislang nur aus wenigen Emails kannten, glich der Besuchstag einem Feiertag vor Ort: die Kinder hatten Theaterstücke einstudiert, zeigten stolz ihre Unterkunft, wirkten ausgelassen und fröhlich. Antoni und Prema informierten kundig und voller Ehrlichkeit über das Projekt und dessen Hintergründe, die Beweggründe der beiden, in ihrer Heimat nicht nur ihren regulären Jobs nachzugehen, sondern in ihrer Freizeit und als Lebensaufgabe positive Spuren zu hinterlassen.
Dabei spielt das eigene Schicksal eine sicherlich zentrale Rolle: Vor allem Antoni entstammt einfachsten Verhältnissen: sein Vater, Alkoholiker, war nicht in der Lage, seine Familie zu ernähren. Antonis drei Schwestern und drei Brüder sind immer noch einfache Tagelöhner. Antoni erhielt als einziger nur deshalb eine Schulausbildung, weil er sich für die Priesterlaufbahn entschied. Kurz vor dem Abschluss lernte er jedoch Prema, seine jetzige Frau kennen und lieben. Schwierig war dies nicht nur im Zusammenhang mit der Ausbildung zum Priester, sondern v.a., weil Prema Hindu, Antoni jedoch Katholik war und in Indien nicht nur das Heiraten über Kasten hinweg, sondern insbesondere interreligiöse Ehen erheblichen Widerständen ausgesetzt sind.
Trotzdem oder vor allem deshalb ist es den beiden nun ein zentrales Anliegen, diejenigen zu unterstützen, die in der indischen Gesellschaft am ehesten benachteiligt sind und zumindest im eigenen Radius für weitestgehende Toleranz und Gleichberechtigung zu sorgen.
Schon unmittelbar nach der Abreise informierte Antoni detailliert und nachvollziehbar über den Einsatz der vor Ort gespendeten Barmittel und übersandte Fotos. Nicht nur, weil Annika auf Empfehlung von Antoni Kontakt zu einer Mitarbeiterin bei Aktion Medeor aufgenommen hatte, die mit Antoni bereits beruflich zusammen gearbeitet hatte und von ihm, seinem großen Herzen, seiner Vertrauenswürdigkeit und Integrität in höchsten Tönen schwärmte, sondern auch, weil Antoni von Beginn an zuverlässig und nachvollziehbar über jegliche Form von Bedarf und Einsatz entsprechender Mittel detailliert berichtete, entschieden sich Annika und Christoph, dass es an dieser Stelle nicht bei dem einmaligen Besuch verbleiben, sondern das Projekt langfristig unterstützt werden sollte.
Fahrt aufnehmen konnte und in einen formellen Rahmen gießen ließ sich das Projekt jedoch erst durch die Initiative von Julia, die im Zusammenhang mit der Gründung des Vereins, der Anerkennung der Gemeinnützigkeit und den zahlreichen organisatorischen Schritten, die zwischen dem ersten Besuch in 2011 auf der einen, der nun veröffentlichen Website und dem organisatorischen Gerüst der Patenschaften auf der anderen Seite erforderlich waren.